Feldtag abgehalten
Klee und Luzerne - die wahren Alleskönner

Ludwig Thiem und Kristina Wagner geben eine Übersicht über den Kleegrasanbau Zoombild vorhanden

© Jula Reiter

Unter dem Motto "Luzerne und Klee sind wahre Alleskönner – Kleegras als Gesundungsfrucht" erforscht das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bamberg gemeinsam mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem Demonstrationsnetzwerk Demonet-KleeLuzPlus die Notwendigkeit von Kleegrasanbau.

Kleinkörnige Leguminosen werden oft als „Gesundungsfrucht“ bezeichnet, da sie für eine gute Bodengare sorgen und das Samenpotenzial von Unkräutern-/und Gräsern im Acker nachhaltig reduzieren können. Zudem sind Klee- und Luzernegras ein wertvoller heimischer Eiweißlieferant für die Rinderfütterung.

Im Demonet-KleeLuzPlus wird seit 2019 gemeinsam daran gearbeitet, die Potenziale kleinkörniger Leguminosen wie Klee und Luzerne aufzuzeigen. Neun institutionelle Partner, darunter auch das AELF Bamberg und über 70 konventionell sowie ökologisch wirtschaftende Demonstrationsbetriebe, arbeiten dabei Hand in Hand. Bei einem Feldtag demonstrierte die KleeLuzPlus-Betriebsbetreuerin Kristina Wagner die Notwendigkeit von Kleegrasanbau und erörterte die Unterschiede in den verschiedenen Saatgutmischungen.
Feldversuche geben Orientierung
Bernadette Ackermann vom AELF Bamberg führte das Fachpublikum durch die Demonstrationsanlage mit den unterschiedlichen Mischungen. Auf den Demonstrationsflächen stehen Kleegrasmischungen aus Wiesenschwingel, Knaulgras, Rotklee und Weißklee in verschiedenen Mengenverhältnissen. "Die Unterschiede in den einzelnen Schlägen sind deutlich zu erkennen, auch wenn Theorie und Praxis oft auseinandergehen. Aber genau deshalb sind Feldversuche und die richtige Sortenwahl so wichtig", so die Expertin.
Sorten für den eigenen Standort
Ludwig Thiem vom Landwirtschaftsbetrieb Burg Feuerstein, einer der kooperierenden Demonstrationsbetriebe, lieferte umfangreiche Erfahrungsberichte zur Aussaat, Bestandsführung und Ernte der Leguminosen. Das Kleegras auf der Demofläche wird über die Biogasanlage verwertet: "Die Versuchsfläche zeigt uns deutlich, welche Sorten an unseren Standort passen und welche sich weniger gut etablieren."
Biogas: Trend vom Mais zum Kleegras
Landwirt und Biogasanlagenbetreiber Reinhold Wunder stellte den Kleegrasanbau und den Anbau von Mais in Bezug auf die Verwendung als Energielieferant in der Biogasanlage gegenüber. "Aktuell wird sehr viel Mais in der Biogasanlage verwendet, der Trend geht aber klar zu Kleegras", so Wunder in der praktischen Gegenüberstellung. Je nach Niederschlag liefern heutige Klee-/Luzernegras-Gemenge stabile und gute Erträge. Beim Anbau sind keine Pflanzenschutzmittel nötig und die Fläche ist ganzjährig begrünt und vor Erosion geschützt.
Maschine vorgeführt
Manuel Appel vom Maschinenring fränkische Schweiz und Jörg Feder vom Landwirtschaftsbetrieb Dorn lieferten wertvolle Informationen über die praktische Arbeit auf dem Feld und den Einsatz von Landtechnik über den Maschinenring. Die Grünlandpflege und -nachsaat erfolgt mit dem "Green Master", der aus einem Striegel, einem Sä-Aggregat und einer Walze besteht. Die Walze kann wahlweise auch abgehängt werden.
Mischungen

Fotos © Jula Reiter