Unser Wald
Lebensraum Wald

Dass der Wald vielen verschiedenen Ansprüchen genügen muss, weiß mittlerweile jedes Kind. Ob als Trinkwasserspender, Sauerstofflieferant oder Holzproduzent - nahezu jeder profitiert in irgendeiner Weise direkt oder indirekt vom heimischen Wald.

Rotes Waldvögelein

Rotes Waldvögelein bei Kleingesee

Doch auch als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze ist unser Wald unersetzlich. Beispielsweise finden sich allein im Buchenwald mehr als 7.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Viele von ihnen sind hochspezialisiert und streng an die Buche gebunden. Auch andere Bäume wie Eiche, Birke, Tanne und Fichte haben jeweils ihre eigene Lebewelt mit Arten, die es nicht gäbe, wenn die Trägerbaumart fehlt.
Ein artenreicher Wald ist also ein Wald, der aus vielerlei Baumarten besteht. Darüber hinaus sind besondere Strukturen von überragender Bedeutung für den Fortbestand zahlreicher Tiere und Pflanzen, so etwa Biotopbäume (zum Beispiel Bäume mit Spechthöhlen) und starkes Totholz, ohne das viele Pilze und Käfer nicht überleben können.
Und schließlich sind es auch die kleinklimatischen Unterschiede im Wald, die über das Artenspektrum entscheiden. So leben etwa in kühl-feuchten Schluchtwäldern völlig andere Bewohner als im sonnendurchfluteten lichten Kiefernwald.

Lebensraum Wald am AELF Bamberg

Die Vielfalt an Wäldern im Gebiet des AELF Bamberg ist erstaunlich. Nahezu fünfzig Baumarten prägen in unterschiedlichster Mischung die hiesige Region. Das Spektrum reicht von Silberweiden- und Erlenauwäldern im Talgrund der zahlreichen Flüsse über beeindruckende alte Eichenwälder im Keuper-Hügelland bis hin zu orchideenreichen Buchen- und Kiefernwäldern im Jura. Die steilen Bergflanken am Werkkalkabbruch werden von Beständen aus Ahorn, Esche, Ulme und Linde gebildet; auf Felsköpfen und mageren Sonderstandorten treten Mehlbeeren- und Wildobstarten hinzu.
Im AELF Bamberg liegen nicht weniger als sieben Naturwaldreservate, die den naturschutzfachlichen Wert der hiesigen Wälder und deren Bedeutung als Lebensraum für Tiere und Pflanzen untermauern. Beispielhaft erwähnt seien das NWR „Wasserberg“ bei Gößweinstein mit dem bedeutendsten Eibenvorkommen Bayerns und das NWR „Waldhaus“ im Steigerwald mit seinen teils über 300 Jahre alten mächtigen Schaufelbuchen und mit einmaligen Käfer- und Pilzgesellschaften.

Weitere Glanzstücke im AELF-Bereich sind die Buchenwälder und Felsen entlang des Wiesenttals mit sage und schreibe 20 Uhu-Brutstandorten und einem der weltweit größten Vorkommen der endemischen Fränkischen Mehlbeere, die Kopfeichen am Hetzleser Berg mit der bayernweit größten Population des Juchtenkäfers, der Stadtpark Bamberger Hain mit einmaligem Altbaumbestand und die lichten Sand-Kiefernwälder um Oberhaid mit einem der bedeutendsten Vorkommen des Doldigen Winterliebs in Deutschland.