Wenn Landwirtschaft Herzen öffnet
Neue Impulse für Bayerns Soziale Landwirtschaft

Ein Schloss, 27 motivierte Menschen und eine gemeinsame Idee: Landwirtschaft kann mehr als nur Lebensmittel erzeugen – sie kann Leben verändern.

Elf Monate lang haben sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Bayern im Seminar „Betriebszweigentwicklung Soziale Landwirtschaft“ weitergebildet. Im November 2025 hielten sie auf Schloss Neuburg stolz ihre Zertifikate in den Händen – und präsentierten Projekte, die zeigen, wie vielfältig Soziale Landwirtschaft sein kann.

Da ist der geplante Inklusions-Bauernhofkindergarten, der Kindern mit und ohne Behinderung gemeinsame Erlebnisse schenkt. Eine andere Absolventin möchte Wohnraum für Erwachsene mit Autismus schaffen – mitten im Grünen, mit Tieren und sinnstiftender Arbeit. Wieder andere wollen Senioren betreuen, Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze anbieten oder Familien mit chronischen Erkrankungen Auszeiten ermöglichen.
„Dieser bunte Strauß an Ideen zeigt, wie stark Landwirtschaft gesellschaftliche Verantwortung übernehmen kann“, sagt Kerstin Rose vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Passau, das das Seminar gemeinsam mit dem AELF Fürth-Uffenheim organisiert.
Auch die Ehrengäste waren beeindruckt. Rainer Schneider, erster Vizepräsident des Bayerischen Bezirketags, sprach von einem Zukunftsfeld mit großem Potenzial: „Diese Arbeit verdient höchste Wertschätzung – und mehr Unterstützung.“ Regine Wiesend vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium lobte das Engagement: Bayern nehme bundesweit eine Vorreiterrolle in der Sozialen Landwirtschaft ein.
Was die Teilnehmenden mitnehmen? Fachwissen, Netzwerke und vor allem Mut. „Wir haben uns großartig entwickelt – wie man das in der Landwirtschaft eben macht: Man wächst!“, sagt Anna Stuhlmüller aus Achsheim mit einem Lächeln.
Die Soziale Landwirtschaft verbindet Mensch und Natur auf besondere Weise. Sie eröffnet neue Einkommenschancen für landwirtschaftliche Betriebe – und schenkt Menschen, die Unterstützung brauchen, sinnvolle Aufgaben, Gemeinschaft und Lebensfreude.
Mit ihren neuen Ideen und Qualifikationen tragen die frisch zertifizierten Anbieterinnen und Anbieter nun dazu bei, dass Bayern noch ein Stück menschlicher wird – Hof für Hof.
Zwei Bambergerinnen
Barbara Büttel und Irene Weiß, beide aus Bamberg, haben nach elf Monaten ihr Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am Seminar „Betriebszweigentwicklung Soziale Landwirtschaft" erhalten!