Regional, ehrlich und gesund
Diversifizierung bedeutet, zukunftsfähig zu sein

Lebensmittel regional anzubauen und saisonal zu verarbeiten, ist in aller Munde. Für Bianca Hack aus Pinzberg ist das kein Trend, sondern gelebte Nachhaltigkeit.

Bianca Hack und ihr Ehemann Christian bewirtschaften im beschaulichen Pinzberg, genauer gesagt im Ortsteil Elsenberg am Fuße des Walberla gelegen, einen landwirtschaftlichen Betrieb, der diversifizierter nicht sein kann. Und Diversifizierung bedeutet in der Landwirtschaft, zukunftsfähig zu sein.

Bäuerliche Idylle trifft Mehrgenerationenbetrieb
Bei einem Rundgang über den Hof und durch die Bauernhof-Gastronomie wird klar: Bianca Hack hat viel zu tun: Bauernhof-Café, Schnaps-Brennerei, Obst- und Gemüseanbau, Direktvermarktung und Ferienwohnungen. "Die Kombination der verschiedenen Betriebszweige bringt Abwechslung in den Arbeitsalltag, auch wenn es immer wieder kräftezehrende Arbeitsspitzen gibt", sagt Bianca Hack. Zwei- bis dreimal im Monat gibt es reines Sauerteigbrot aus dem hauseigenen Holzofen. Der Tag beginnt dann um 4 Uhr morgens mit dem Ansetzen des Teiges, geht weiter mit dem Brotbacken und endet eben nicht am Nachmittag mit dem Brotverkauf im Hofladen.

Anschließend gilt es noch, Obst und Gemüse zu ernten und für den Verkauf auf dem Markt vorzubereiten, Kuchen und Torten für das Hofcafé zu backen, die Ferienwohnungen für neue Gäste vorzubereiten oder eben Schnaps zu brennen. Hierbei ist die ganze Familie beschäftigt. 7 Personen leben und arbeiten auf dem Hof.

Kein Fortschritt ohne Weiterbildung
Bianca Hack ist nicht nur gelernte Hauswirtschafterin und bereitet sich gerade auf Ihre Meisterprüfung vor, sie ist auch ausgebildete Brennerin. "Ich kenne alle Arbeitsschritte der Schnapsbrennerei, vom Streuobstanbau bis zur Ernte, vom Vorbereiten des Obstes bis zum Einmaischen, vom Destillieren bis zur Abfüllung." Das entstandenen Qualitätsprodukt schätzen nicht nur die Kunden im Hofladen. Die Wände im Hofcafé sind dekoriert mit allerlei Auszeichnungen und Prämierungen der Destillate.

"Nur ein einwandfreies Ausgangsprodukt, Erfahrung und Fachwissen führen zu einem hochwertigen Lebensmittel."
Bianca Hack

Hack bildet sie sich auch permanent weiter. Am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg hat Sie sich bereits zur Fachkraft für Hauswirtschaft ausbilden lassen und an diversen Fortbildungen teilgenommen.

Bettina Müller, stellvertretende Schulleitung des Landwirtschaftsschule Bamberg, Abteilung Hauswirtschaft ist überzeugt: "Unsere regionalen Lebensmittel sind von so hoher Qualität, sie sind ein absoluter Gewinn für unsere Ernährung." Regional angebaute Lebensmittel können reif geerntet werden, lange Transportwege fallen weg. Dadurch sind die Lebensmittel oftmals länger haltbar und von besserer Qualität. Vollreifes Obst und Gemüse ist vitamin- und nährstoffreicher und damit gesünder. Durch moderne Technik und die richtige Lagerung können heute viele Lebensmittel über Wochen oder gar Monate hinweg haltbar gemacht werden.

Der Kürbis – unser regionales Superfood
Bianca Hack erklärt am Beispiel Kürbis: "Der Kürbis kann nach der Ernte im Spätsommer bei der richtigen Lagerung, nämlich kühl, dunkel und trocken, fast den ganzen Winter über frisch verarbeitet werden." Kürbis lässt sich nicht nur zu Kürbissuppe verarbeiten, auch im Brot, als süßer Kuchen, im Ofen gebacken oder als herzhafter Belag für Flammkuchen und Pizza ist er vielseitig einsetzbar. Außerdem lässt sich Kürbis auch leicht haltbar machen: als Püree oder Marmelade, im Chutney, sauer eingelegt, oder auch fermentiert. Kürbis ist ein kalorienarmer Sattmacher, der reicht an Vitamin C, Kalium und Magnesium ist. Er schützt das Herz, stärkt die Nerven und beugt einer Erkältung vor.

"Nicht nur der Kürbis, auch andere Obst und Gemüsesorten sind ungemein wandelbar. Rezepte, Informationen und Tipps rund um das Thema Verarbeitung von regionalen Lebensmitteln gibt es direkt bei den Erzeugern, im Hofladen oder auf dem Bauernmarkt."
Bianca Hack