Poxdorf
Erlebnis Bauernhof und Alltagskompetenzen für die Sekundarstufe I

3 Personen im Gespräch, dahinter Kühe in einem Laufstall im Freien

Wie lässt sich Landwirtschaft für Schülerinnen und Schüler greifbar machen? Wie können Lehrkräfte Alltagskompetenzen rund um Ernährung, Umwelt und Konsum anschaulich vermitteln? Antworten auf diese Fragen bekamen Realschul- und Gymnasiallehrerinnen aus ganz Oberfranken bei einer praxisnahen Fortbildung im Herbst 2025 auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Werner in Poxdorf.

Die eintägige Veranstaltung „Erlebnis Bauernhof und Alltagskompetenzen für die Sekundarstufe I“, initiiert vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (AELF), bot den Teilnehmerinnen spannende Einblicke in das Leben und Arbeiten auf einem modernen landwirtschaftlichen Familienbetrieb – und viele Ideen für den Unterricht.

Nach der Begrüßung durch Dr. Markus Heckmann, Leiter der Abteilung Bildung und Beratung am AELF Bamberg, stand zunächst die Vermittlung grundlegender landwirtschaftlicher Zusammenhänge auf dem Programm. Heckmann verstand es, mit anschaulichen Beispielen und aktuellen Zahlen das Thema Landwirtschaft lebendig zu machen und gleichzeitig Raum für Diskussionen zu bieten. Anschließenden wurde eifrig weiterdebattiert – über Tierhaltung, Nachhaltigkeit und die gesellschaftliche Verantwortung der Landwirtschaft.
Ein kurzer Überblick über den ökologischen Landbau rundete den theoretischen Teil ab, bevor es hinaus auf den Hof ging: Christine Werner, Gastgeberin, Kreisbäuerin und leidenschaftliche Landwirtin, führte die Gruppe über ihren Familienbetrieb. Auf dem Hof der Werners werden Milchvieh, Schweine und Hühner gehalten – der Ackerbau dient zur Versorgung der eigenen Tiere. Authentisch, offen und mit spürbarer Begeisterung berichtete Frau Werner vom Alltag auf dem Hof, von Chancen und Herausforderungen der modernen Landwirtschaft.
Der Vortrag von Laura Söllner (Wildlebensraumberaterin am AELF) zum Thema „Landwirtschaft im Spannungsfeld gesellschaftlicher Erwartungen“ interessierte die Lehrerinnen sehr. Besonders die Frage, wie man jungen Menschen ein realistisches und wertschätzendes Bild der Landwirtschaft vermitteln kann, sorgte für anregenden Austausch.
Alltagskompetenzen
Den Nachmittag gestalteten Marcel Lorz und Rebecca Troll vom AELF gestalteten. Sie stellten praxisnahe Lernmaterialien zu den Alltagskompetenzen vor – von Ernährung und Gesundheit bis hin zu Umwelt- und Verbraucherverhalten. Besonders großen Anklang fand die Lernkiste "Ernährung in Zeiten des Klimawandels", die Schulen kostenlos ausleihen können, um Unterricht mit konkreten Praxisbei-spielen zu bereichern.
Zum Abschluss präsentierte Christine Werner das Programm Erlebnis Bauernhof, mit dem sie regelmäßig Schulklassen auf ihrem Hof begrüßt. Hier erleben Kinder mit Herz, Hand und Verstand was Landwirtschaft bedeutet, wie Tiere gehalten und unsere Lebensmittel produziert werden. Ziel ist es, Wissen zu vermitteln, aber vor allem auch Wertschätzung für die bäuerliche Arbeit zu wecken – und das mit allen Sinnen.
Mit herzlichen Dankesworten und spürbarer Begeisterung für das Engagement der Gastgeberin beendete Markus Heckmann den Fortbildungstag. Die Lehrerinnen nahmen nicht nur viele neue Eindrücke, sondern auch konkrete Ideen für den Unterricht mit nach Hause.
So endete ein Tag, der deutlich machte, wie lebendig, vielseitig und lehrreich Landwirtschaft sein kann – und wie wertvoll die Verbindung von Schule und Bauernhof für die Bildung junger Menschen ist.