Kloster Banz
Podiumsdiskussion: „Frankenwald Zukunftswald“

Menschengruppe in einer DiskussionsrundeZoombild vorhanden

Rund 100 Interessierte kamen zur "Diskussion auf Banz"

Rund 100 Interessierte kamen Ende Oktober zur zweiten „Diskussion auf Banz“ der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken. Sie sprachen im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Bernhard Breitsameter, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands und weiteren hochkarätigen Experten der Forst- und Holzbranche über die Zukunft des Frankenwaldes. Moderiert wurde die Veranstaltung von Kirstin Zesewitz vom Bayerischen Rundfunk.

Kahlfächen im Frankenwald nach dem BorkenkäferZoombild vorhanden

© Andreas Hahn, LWF

2017 noch Waldgebiet des Jahres, hat der Frankenwald auf Grund einer Borkenkäferkalamität in den letzten Jahren inzwischen ein Drittel seines Baumbestands eingebüßt: Über 10.000 ha Waldfläche müssen wiederaufgeforstet werden. Die Borkenkäferbekämpfung und Wiederbewaldung ist für die Waldbesitzenden eine Mammutaufgabe. So berichtet Markus Wich von der Waldbesitzervereinigung Kronach-Rothenkirchen von einer Verzehnfachung des Holzeinschlags in den letzten Jahren und voraussichtlich 500.000 jungen Bäumen, die allein dieses Jahr über seine Waldbesitzervereinigung bestellt wurden und noch gepflanzt werden sollen.
Viele Waldbauern im Frankenwald spüren heuer erstmals wieder vorsichtige Entspannung: rückgehende Borkenkäfermengen, stabile Holzpreise und attraktive Förderungen. Aus Sicht der Holzindustrie habe man 2025 nach Jahren des Überangebots sogar überraschend Engpässe erlebt, so Benjamin Neuhaus vom Sägewerk GELO. Präsident Breitsameter blickt über den Frankenwald hinaus. So ist dieses Jahr in anderen Regionen Bayerns die Schadholzmenge trotz hoher Niederschläge stark angestiegen. Jens Haertel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach und Daniel Kraus von der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft sehen darin auch eine Chance: „Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Frankenwald können dort wertvolle Lehren bieten.“

Trotz aller Herausforderungen herrschte Einigkeit auf dem Podium: Der Frankenwald soll vielfältiger, stabiler und bunter werden – „sowie der Wald rund um Banz“, wie es Markus Wich formuliert.