Bayreuth
Moderner Fünfkampf mal anders
Die meisten Landwirte bewirtschaften auch Wald. Dass die Arbeiten im Wald kompetent und vor allem sicher ausgeführt werden, ist ein Bestandteil der Ausbildung zum Landwirt. Doch wie fit sind die angehenden Landwirtinnen und Landwirte in Oberfranken, wenn es um Waldarbeiten geht? Das konnten rund 90 von ihnen nun beim Forstlichen Wettbewerb in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken in Bayreuth unter Beweis stellen. In fünf Disziplinen mussten sie antreten und wurden dabei von Forstspezialisten der drei oberfränkischen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) bewertet. Am Ende gab es für die Besten wertvolle Preise.
Baumartenbestimmung, Pflanzung und der richtige Schnitt
Zoombild vorhanden
Fallkerbanlage mit Fällschnitt
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus ganz Oberfranken. Neben einer Theorieprüfung wurden vorwiegend die praktischen Fähigkeiten der Auszubildenden geprüft. Ein wichtiger Schwerpunkt dabei war die korrekte Bedienung der Motorsäge. Der sichere Umgang mit der modernen Forsterntetechnik ist unerlässlich für eine unfallfreie Waldarbeit. In einem anderen Prüfungsteil mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen, ob Sie einen Baum den fachlichen Vorgaben entsprechend fällen können. Dazu gehört das korrekte Ansetzen des sogenannten Fallkerbs, damit der Baum auch in die gewünschte Richtung umfällt und niemanden verletzt. Auch das Pflanzen von Baumsetzlingen war Bestandteil der Prüfung.
Arbeitsschutz und Sicherheit
Zoombild vorhanden
Holz unter Spannung und Baumbeurteilung
Bei Forstarbeiten sind Sicherheit und Arbeitsschutz ein wichtiges Thema. Dies beginnt bei der richtigen Ausrüstung. Aufgabe bei der vierten Station war es, Ausrüstungsgegenstände wie Helm, Visier, Schuhe oder Schnittschutzjacken zu inspizieren und Mängel zu benennen. Auch welche Fehler beim Baumschnitt passieren können, mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand verschieden gesägter Baumstöcke analysieren, um mögliche Gefahrenquellen zu identifizieren. Um Spannungsbeurteilung und Baumansprache ging es bei der abschließenden fünften Disziplin: In welchem Zustand befindet sich der zu fällende Baum und worauf muss besonders geachtet werden?
Die „Olympischen Spiele“ der Landwirtschaftsausbildung
Welch hohen Stellenwert der alle zwei Jahre stattfindende Forstliche Wettbewerb in der Landwirtschafts-Ausbildung hat, wurde bei der Siegerehrung deutlich. Zahlreiche Gäste aus Verbänden, Verwaltungen und Institutionen zollten der Leistung der Teilnehmer Respekt. Für Wolfgang Schultheiß, den Vorsitzenden der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken (FVO) ist klar: „Der Forstliche Wettbewerb – das sind quasi die Olympischen Spiele in Ihrer Ausbildung.“
Gesamtbester und damit Sieger des Forstlichen Wettbewerbs 2025 wurde Niklas Lippert aus Hohenberg an der Eger (Landkreis Wunsiedel). Passend zur erzielten perfekten Punktzahl beim Sägen suchte er sich unter großem Applaus als Preis eine Motorsäge aus. Insgesamt gab es für die besten 40 Preise. Dr. Michael Schmidt, Behördenleiter des AELF Bayreuth-Münchberg, bedankte sich bei allen Beteiligten für ihr Engagement und lobte die hervorragende Zusammenarbeit der drei oberfränkischen ÄELF und der Regierung von Oberfranken. Der vlf Oberfranken spendierte Speisen und Getränke.


