Holzmarkt in Oberfranken
Sehr gute Preise sprechen für aktiven Holzeinschlag

In den oberfränkischen Wäldern haben sich die Rahmenbedingungen für den Holzeinschlag deutlich verbessert. Der Borkenkäferbefall ist in diesem Jahr stark zurückgegangen; gleichzeitig ist die Nachfrage der regionalen und internationalen Sägewerke nach Rundholz weiterhin hoch. Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberfranken (FVO) und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bamberg raten Waldbesitzenden daher, die derzeit günstige Marktlage zu nutzen.

Mann mit Hund steht vor mehreren abgesägten Baumstämmen im WaldZoombild vorhanden

Jörg Ermert mit Dackel Jünni auf einem Fichtenstamm mit 1,7 Festmeter, der um die 200€ erzielte.

„Das Preisniveau für Nadelholz liegt aktuell auf einem historischen Höchststand“, erklärt Jörg Ermert, Geschäftsführer der FVO. Für Kiefer werden derzeit Preise von über 100 Euro pro Festmeter erzielt, Fichte liegt bei über 120 Euro. Die FVO bündelt das Holz der angeschlossenen Waldbesitzervereinigungen und Forstbetriebsgemeinschaften und verhandelt langfristige Lieferverträge mit den Sägewerken der Region.

Marktlage kann sich schnell ändern

Auch der erste Vorsitzende der FVO, Wolfgang Schultheiß, sieht jetzt einen guten Zeitpunkt für geplante Nutzungen: „Hohe Holzpreise sind keine Selbstverständlichkeit. Sturmereignisse oder neue Schädlingswellen können den Markt schnell verändern.“ Er erinnert an die vergangenen Jahre, in denen Schadholz infolge von Borkenkäferbefall oft nur zu sehr niedrigen Preisen vermarktet werden konnte.
Angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten legt die FVO großen Wert auf eine sichere Abwicklung der Holzvermarktung. Alle Lieferverträge sind durch Warenkreditversicherungen und teilweise zusätzliche Bürgschaften abgesichert. Zudem empfiehlt die FVO, Holzverkäufe über erfahrene Organisationen abzuwickeln, da unterschiedliche Messverfahren zu spürbaren Abweichungen bei der erfassten Holzmenge führen können.

Attraktive Förderungen

Das AELF Bamberg unterstützt eine aktive Waldbewirtschaftung zusätzlich mit attraktiven Förderprogrammen. Für die Pflanzung standortgerechter Baumarten stehen in diesem Jahr rund vier Euro pro Pflanze zur Verfügung, für seltene Arten sogar höhere Fördersätze. „Wer jetzt Holz nutzt und in die Wiederbewaldung investiert, stärkt nicht nur die eigene Wirtschaftlichkeit, sondern legt auch den Grundstein für stabile, klimaangepasste Wälder“, betont Forstrat Alexander Helldörfer.
Parallel blicken die Forstfachleute gespannt auf die anstehenden Holzsubmissionen in Himmelkron und Pretzfeld sowie die Versteigerung in Litzendorf, bei denen besonders hochwertige oberfränkische Hölzer angeboten werden.