Initiative Zukunftswald am AELF Bamberg
Alternative Baumarten – sinnvolle Ergänzung beim Waldumbau

Maroni, Frucht einer Esskastanie

Foto: Gregor Schießl

Durch einen Anstieg der Jahresdurchschnittstemperaturen im Zuge des Klimawandels verschieben sich die Verbreitungsschwerpunkte vieler mitteleuropäischer Baumarten. Der Anteil an Baumarten, die höhere Temperaturen und geringere Niederschläge tolerieren, wird steigen.

Alternative Baumarten

Stabilität der Wälder wird erhöht

Baumscheiben alternativer BaumartenZoombild vorhanden

Foto: Tobias Hase/StMELF

Der Sammelbegriff „Alternative Baumarten“ umfasst alle Arten, die vor der Entdeckung Amerikas bei uns nicht verbreitet waren. Von Interesse sind heute vor allem Baumarten aus wärmeren und trockeneren Gebieten, viele davon aus Süd-Ost-Europa. Sie weisen unter den künftigen Bedingungen voraussichtlich ein geringeres Anbaurisiko auf. Ihre Beteiligung soll künftig die Stabilität unserer Waldökosysteme erhöhen. Dafür kommen nur alternative Baumarten infrage, die bei den zu erwartenden Klimabedingungen eine möglichst hohe Klimaplastizität aufweisen, d.h. beispielsweise neben trockenen Sommern auch Früh- und Spätfröste überstehen.

Kriterien für den Anbau

Alternative Nadelbaumarten stehen besonders im Fokus, da die heimischen Arten wie unsere bedeutendsten Holzlieferanten Fichte und Kiefer, aber auch Lärche und Tanne vom Klimawandel bereits heute stark betroffen sind bzw. in Zukunft sein werden. Bei der Beurteilung der Anbauwürdigkeit alternativer Baumarten sind die Integrierbarkeit in eine naturnahe Waldbewirtschaftung, das Invasivitätspotenzial, die Schadensanfälligkeit, die Produktivität und die aktuelle Anbauerfahrung die wichtigsten Kriterien.

Empfehlungen für bestimmte Baumarten

Für eine Reihe alternativer Baumarten liegen ausreichende und langjährige Anbauerfahrungen vor. Die Versorgung der Forstbaumschulen mit herkunftsgesichertem Saatgut ist i.d.R. gewährleistet.

Folgende Baumarten können auf geeigneten Standorten als anbaufähig und -würdig empfohlen werden:

  • Schwarzkiefer (Pinus nigra div. Var.), insb. Die Varietäten aus Kalabrien, Korsika und Österreich
  • Grüne Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. Viridis)
  • Große Küstentanne (Abies grandis)
  • Japanische Lärche (Larix kaemperii)
  • Hybridlärche (Larix x eurolepis)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Schwarznuss (Juglans nigra)
  • Roteiche (Qercus ruba)
  • Hybridnuss (Juglans x intermedia)

Förderung von Anbau zu Testzwecken

Bei weiteren alternativen Baumarten liegen erste gute Erfahrungen vor, die durch normierte Praxisanbauversuche vertieft werden sollen.
Testanbauten folgender Arten können deshalb finanziell gefördert werden:
  • Atlaszeder (Cedrus atlantica)
  • Libanonzeder (Cedrus libani)
  • Türkische Tanne (Abies bornmuelleriana)
  • Baumhasel (Türkei) (Corylus colurna)

Weitere Informationen

Leitlinien der bayerischen Forstverwaltung „Baumarten für den Klimawald“:

Baumartenwissen - Waldbesitzer-Portal Bayern Externer Link

Alternativbaumarten für Praxisanbauversuche
Hier kann der Waldbesitzer seinen Wald auf Klimastabilität hin überprüfen. Klimatolerante Wälder weisen eine breite Mischung an Baumarten auf. Mit einer Auswahl angepasster heimischer Baumarten und den „Alternativbaumarten“ können Wälder klimastabil umgestaltet werden. Durch eine Beratung des zuständigen Revierförsters finden Sie die richtige Baumartenwahl. Informationen zu geeignetem Pflanzenmaterial für Ihren Wald finden sie auf der Homepage des Amtes für Waldgenetik.

Alternativbaumarten für Praxisanbauversuche in Bayern - Amt für Waldgenetik Externer Link

Bestände alternativer Baumarten im Amtsbereich

Waldumbau Burg Feuerstein

Seltene heimische Baumarten

Viele Flächen auf der Jurahochebene wurden bis ins 19. Jahrhundert als Schafweiden genutzt. Nach dem Rückgang der Schafbeweidung wurden viele Flächen ab ca. 1900 aufgeforstet. Auf den meist flachgründigen, steinigen und trockenen Böden war damals die Pionierbaumart Kiefer die einzig erfolgversprechende Baumart.
Mittlerweile sind aus den Aufforstungen Wälder entstanden. Die Waldflächen, die dem Erzbistum Bamberg gehören, wurden in den letzten Jahrzehnten vom Betriebsleiter Ludwig Thiem fachgerecht durchforstet. Gleichzeitig wurden diese Wälder mit vielen heimischen Laubholzarten wie Buche, Eiche, Hainbuche und etlichen anderen kalkliebenden Baumarten wie Feldahorn, Elsbeere, oder Sommerlinde ergänzt.
Die regelmäßige Förderung standortgerechter Baumarten erhöht stetig den Laubholzanteil im Wald um die Burg Feuerstein.
Elsbeerwald

Foto: David Schwarzmann

Einbringung alternativer Baumarten

Schon vor längerer Zeit wurden dort Versuchsanbauten mit Fremdländern getätigt. Im Bereich um die Burg Feuerstein finden sich einige mittelalte Schwarzkiefern und Douglasien aus den ´70er Jahren. Aktuell werden dort die neuen Baumarten integriert. In Form von Praxisanbauversuchen mit den alternativen Baumarten wie Atlaszeder (aus dem Atlasgebirge in Marokko) und Libanonzeder (aus dem östlichen Mittelmeerraum) wird der Kenntnisstand erweitert und das Arteninventar weiter angereichert.

Pflegeziele des Waldumbaus

Der Wald um die Burg Feuerstein wird durch regelmäßige Eingriffe an der oberen Kronenschicht vom ehemals mischbaumartenarmen Kiefernwald in einen autochthonen Laubmischwald überführt.
Durch die regelmäßige Förderung von standortgerechtem Laubholz wird der Laubholzanteil um die Burg Feuerstein stetig erhöht. Eine dichte und üppige Naturverjüngung bietet dem örtlichen Wirtschafter vielfältige Optionen (Klimastabilität, Standorteignung, Wertholz, etc.).
Standortgerechte Baumarten wie Eiche, Buche, Ahorn, und Linde sind in der Baumartenzusammensetzung schon länger vertreten. Sommerlinde, Spitzahorn, Elsbeere und andere wärmeliebende, auf Kalkböden gut gedeihende Baumarten reichern das Baumartenspektrum des Waldes der Juraebene weiter an.

Waldumbau im Klimawandel

Mit ihrem Strukturreichtum und ihrer Artenvielfalt sind standortgerechte Laubmischwälder klimastabiler als Nadelwälder. Vorrang hat die natürliche Verjüngung standortheimischer Baumarten. Sind diese nicht vorhanden, müssen sie durch Pflanzung oder Saat künstlich eingebracht werden. Alternative Baumarten aus anderen Klimazonen können eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Weitere Hinweise

Der Waldumbau durch Naturverjüngung kann Jahrzehnte dauern. Je nach Ausgangslage reicht die Artenvielfalt der Naturverjüngung nicht aus um standortgerechte, breit gemischte und damit klimastabile Wälder zu begründen. Nebenbaumarten und Begleitbaumarten müssen dann sinnvoll ergänzt werden.

Anfahrt

Sie fahren zur Burg Feuerstein (bei Ebermannstadt). Parken auf dem oberen Parkplatz. Dann gehen Sie unterhalb der Burg in nördlicher Richtung -
direkt in den Wald.
Die vielen Baumarten befinden sich auf den Weg rund um die Burg.

Lageplan – BayernAtlas Externer Link

Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet:
    • Frankenalb und Oberpfälzer Jura
    • Nördliche Frankenalb
  • Jahresdurchschnitt – Temperatur:
    • 7 – 8 °C
  • Jahresdurchschnitt – Niederschlag:
    • 850 – 900 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • Orchideen-Buchenwald
  • Ausgangsgestein:
    • Substrate des Malms
    • Mergel, Kalk, und Dolomitstein
    • Kalkverwitterungslehm
  • Nährstoffversorgung:
    • gut basengesättigt
  • Wasserversorgung:
    • mäßig frisch bis trocken
Bestandsbeschreibung
  • Begründung:
    • um 1900
  • Oberschicht:
    • Kiefer, Buche
  • Unterschicht:
    • Eiche, Esche, Ulme, Kirsche, sonst. Edellaubholz
  • Sonst. eingebrachte Baumarten:
    • Douglasie, Schwarzkiefer, Zeder
  • Flächengröße:
    • 38 ha
  • Pflanzverband :
    • Naturwald
  • Mischungsform:
    • Bestandsweise
  • Anstehende Maßnahmen:
    • stetige Verjüngung, Entnahme der Überhälter

Baumartenreiche Erstaufforstung: Von der Elsbeere bis zum Mammutbaum

Mammutbäume und ThujaZoombild vorhanden

Mammutbaum und Thuja;
Foto David Schwarzmann

Die Erstaufforstung nahe Veilbronn ist Pionierarbeit. Vor fast einem Jahrzehnt sollte der ehemalige Acker des Jura aufgeforstet werden. An der laubholzreichen Aufforstung an der auch Elsbeeren und Wildbirnen beteiligt sind, wurden auch „fremde“ Baumarten beteiligt. Interessant ist vor allem eine Teilfläche, die mit Bergmammutbaum und Riesenlebensbaum bepflanzt wurde. Es finden sich in der bunten Mischung auch Schwarzkiefern, diverse Tannen, japanische Lärche, Baumhasel und Esskastanie. Wer an dem Geschehen rund um die „fremdländischen Alternativen“ interessiert ist, findet dort Raritäten, und darüber hinaus, Anregungen für den eigenen Wald.

Pflanzung und Pflege

Die Aufforstung nahe Veilbronn wurde 2011 begründet. Auf der ehemaligen Ackerfläche wurde ein Mischbestand gepflanzt. Diverse Laub- und Nadelgehölze sind daran beteiligt. Einzelne ausgefallene Pflanzen wurden nachgebessert. Mit Zwieselschnitten soll die Ausbildung mehrerer Gipfeltriebe verhindert werden. Die Fläche wurde mehrmals im Jahr ausgegrast. Die gewählte Einzelmischung ist sehr pflegeaufwändig. Es sind regelmäßige Eingriffe in kurzen Abständen erforderlich, um die jeweiligen Bäume individuell zu fördern und zu sichern.
Daher wird dringend empfohlen, in sortenreinen Gruppen von mindestens 10x10 Metern zu pflanzen, um den späteren Pflegeaufwand zu reduzieren.

Anfahrtsbeschreibung

Sie fahren auf der Staatstraße von Unterleinleiter nach Heiligenstadt.
Auf halber Strecke biegen rechts nach Veilbronn ab.
In Veilbronn, die erste rechts abbiegen nach Störnhof.
Auf dem Plateau (wo der Wald aufhört) ist auf der rechten Seite die Erstaufforstung mit ca. 30 verschiedenen Baumarten.

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Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet:
    • Frankenalb und Oberpfälzer Jura
  • Jahresdurchschnitt-Temperatur
    • 7,5 – 8 °C
  • Jahresdurchschnitt – Niederschlag:
    • 850 – 900 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • Buchen dominierte Wälder
  • Ausgangsgestein:
    • Substrate des Malms
    • Mergel, Kalk, und Dolomitstein
  • Oberboden:
    • milder Ton
  • Unterboden:
    • Lehm
  • Nährstoffversorgung:
    • gut
  • Wasserversorgung:
    • mäßig frisch bis trocken
Bestandsbeschreibung

Kulturfläche mit 33 verschiedenen Baumarten

  • Begründung:
    • 2011
  • Pflanzung von:
    • Lärche, Bergahorn, Kastanie, Kirsche, Elsbeere in Mischung mit Winderlinde und Hainbuche
    • Bergmammut, Schwarzkiefer, Wildbirne und Lärche in truppweiser Mischung
  • Flächengröße:
    • 3,0 ha
  • Pflanzverband:
    • 2 m x 1,5 m
  • Mischungsform:
    • gruppenweise und Einzelmischung

Aufforstung mit Baumhasel und Edelkastanie

BaumhaselblätterZoombild vorhanden

Foto: David Schwarzmann

Sowohl die Edelkastanie als auch die Baumhasel stammen aus dem südeuropäischen Raum. Pflanzungen sollen zeigen, ob das Klima Mitteleuropas den Anbau dieser Baumarten erlaubt.
BaumhaselnüsseZoombild vorhanden

Baumhaselnüsse;
Foto: Gregor Schießl

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Edelkastanie reicht von Spanien bis in die Balkanstaaten und ist an gleichmäßige, milde Klimabedingungen angepasst.
BaumhaselpflanzungZoombild vorhanden

Baumhaselpflanzung;
Foto: Tobias Haase

Im milden Weinanbauklima Unterfrankens werden bereits zwei Edelkastanienbestände bewirtschaftet, die zur Beerntung und Vermehrung zugelassen sind. Beide sind um 1900 begründet und liefern Saatgut zur Verwendung in bayerischen Wäldern. Mittlerweile kann die Etablierung in wärmeren Lagen Deutschlands gelingen.
BaumhaselZoombild vorhanden

Erntereifer Baumhasel;
Foto Gregor Schießl

Im milden Weinanbauklima Unterfrankens werden bereits zwei Edelkastanienbestände bewirtschaftet, die zur Beerntung und Vermehrung zugelassen sind. Beide sind um 1900 begründet und liefern Saatgut zur Verwendung in bayerischen Wäldern. Mittlerweile kann die Etablierung in wärmeren Lagen Deutschlands gelingen.
EdelkastanienblätterZoombild vorhanden

Edelkastanie;
Foto David Schwarzmann

Im Gegensatz zur Edelkastanie hat die Baumhasel ihren Verbreitungsschwerpunkt im südöstlichen Europa. Sie ist sommerliche Trockenheit und Hitze gewohnt. Für den Anbau in Deutschland geeignete Herkünfte der Baumhasel stammen aus der Türkei.
Beide Baumarten wurden in Mischung mit Elsbeere, Speierling, Traubeneiche und Hainbuche auf einer Aufforstungsfläche in Schlüsselfeld ausgebracht.
Es handelt sich um eine Erstaufforstung aus dem Herbst 2017 auf circa 0,2 Hektar.
Dabei wurden Traubeneiche, Baumhasel, Edelkastanie, Hainbuche, Elsbeere und Speierling im Verband 2 x 1,5 Meter gepflanzt. Seitdem wurden einzelne ausgefallene Pflanzen nachgebessert. Mit Zwieselschnitten soll die Ausbildung mehrerer Gipfeltriebe verhindert werden. Die Fläche wird mehrmals im Jahr ausgegrast. Die gewählte Einzelmischung ist sehr pflegeaufwändig. Künftig werden regelmäßige Eingriffe in kurzen Abständen erforderlich sein. Um den Konkurrenzdruck und den Pflegeaufwand zu verringern wird bei Aufforstungen empfohlen, Trupps von mindestens 10 x 10 Metern zu pflanzen.

Warum alternative Baumarten

Durch den Klimawandel verschlechtern sich die Wuchsbedingungen vieler Waldbaumarten. Höhere Temperaturen und geringere Niederschläge während der Vegetationszeit erfordern Baumarten, die an diese Bedingungen angepasst sind. Baumhasel und Edelkastanie, die ihren bisherigen Verbreitungsschwerpunkt in Südeuropa haben, erfüllen diese Bedingungen. In der Mischung mit einheimischen Baumarten wie der Eiche, der Hainbuche und dem Speierling soll ein stabiler, leistungsfähiger Wald entstehen, der an die zu erwartenden Klimabedingungen angepasst ist.

Weitere Hinweise

Die gewählte Einzelmischung ist sehr pflegeaufwändig. Regelmäßige Eingriffe in kurzen Abständen sind erforderlich, um die jeweiligen Bäume individuell zu fördern und zu sichern. Wir empfehlen die Mischung trupp- bis gruppenweise, um den Pflegeaufwand zu reduzieren.
Anfahrtsbeschreibung
Sie fahren von Schlüsselfeld auf der Staatsstraße 2262 Richtung Thüngbach.
Im Ort Tüngbach biegen Sie in der scharfen Rechtskurve links in den „Waldweg“ ab.
Nach dem letzten Haus auf der linken Seite befindet sich der Erstaufforstungsbestand mit Baumhasel und Edelkastanie.

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Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet:
    • Fränkischer Keuper und Albvorland
  • Jahresdurchschnitt – Temperatur:
    • 7 – 8 °C
  • Jahresdurchschnitt – Niederschläge:
    • 600 – 700 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • Buchen dominierte Wälder mit Eiche und Hainbuche
  • Ausgangsgestein:
    • Sandstein - Tonstein - Wechselfolge, mit Dolomiteinlagen
  • Boden:
    • Feinsandige Lehmauflage mit Ton im Unterboden
  • Nährstoffversorgung:
    • gut
  • Wasserversorgung:
    • mäßig frisch bis mäßig trocken
Bestandsbeschreibung
  • Begründung:
    • im Herbst 2017
  • Pflanzung von:
    • Edelkastanie, Eiche, Hainbuche
    • Baumhasel, Hainbuche
    • Eiche, Elsbeere, Speierling, Hainbuche
  • Flächengröße:
    • 0,2 ha
  • Pflanzverband:
    • 2 m x 1,5 m
  • Mischungsform:
    • einzeln
  • Bisher erfolgte Eingriffe:
    • Nachbesserung einzelner Pflanzen 2018/2019
    • Zwieselschnitt Ausgrasen, mehrmals im Jahr

Robinie in Nachbarschaft zum Eichen-Hainbuchenwald

Weiße große Blütendolden einer RobinieZoombild vorhanden

Robinienblüten;
Foto: B. Meyer-Münzer, LWF

Eichen-Hainbuchenwälder sind die artenreichsten Wälder Mitteleuropas. Der ausgewählte, naturnahe Eichen-Hainbuchenwald „Kellerholz“ liegt östlich von Breitengüßbach. Seine Zusammensetzung gilt als klimastabil. Zahlreiche Misch- und Begleitbaumarten wie Winter- und Sommerlinde, Feld- Spitz- und Bergahorn, Kirsche, Esche und Elsbeere machen den naturnahen, bodensauren Eichenwald zum Lebensraum vieler Insekten und Kleintiere.
Im Kellerholz wird neben dem Eichen-Hainbuchenwald auch mit der Robinie gewirtschaftet. Diese Baumart wurde vor ca. 70 Jahren dort künstlich eingebracht. Sie hat ähnliche Ansprüche an Klima und Boden wie die Eiche.
Zu Ihren Charaktereigenschaften zählen das dauerhafte Holz, die reiche Blüte (Akazienhonig) und die Fähigkeit Luftstickstoff zu binden.

Bewirtschaftung und Pflege

Der vorgestellte Eichen-Hainbuchenwald ist in Besitz der Bürgerspitalstiftung Bamberg. Auf über 30 Hektar ist dort die Robinie stellenweise die führende Baumart.
Im Unteroberndorfer Wald werden vorrangig kernfaule Robinien entnommen. Diese sind in den meisten Fällen aus Stockausschlägen entstanden. Besser ist es, auf aus Samen entstandene Jungbäume zu setzen.
Die Kronen der Wertträger stehen hier immer „licht“, damit sie sich ohne Bedrängung durch Konkurrenten frei entfalten können. So wird das Wachstum angeregt.
Das anfallende Holz wird häufig im Außenbereich verwendet.
Die Bürgerspitalstiftung verkauft das Holz an ein Unternehmen, das mit dem äußerst witterungsbeständigen Robinienholz Konstruktionsholz für Spielplätze und Terrassen herstellt.

Warum Robinie?

Ähnlich wie die heimischen Erlenarten bindet die Robinie Luftstickstoff mit Hilfe sogenannter Knöllchenbakterien im Wurzelraum. Sie stellt kaum Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Lediglich Stauwasser und sehr schwere Böden werden gemieden. Das Holz der klimastabilen und raschwüchsigen Baumart ist auch im Außenbereich sehr dauerhaft. Dank ihrer Blütentracht ist die Baumart für Bienen attraktiv. Die tiefrissige Rinde bietet Kleininsekten Unterschlupf. Am Waldrand gibt sie ein ästhetisches Bild.

Weitere Hinweise

Wegen ihrer Fähigkeit, sich vegetativ durch Wurzelbrut und Stockausschlag zu vermehren, wird die Robinie aus Sicht des Naturschutzes kritisch betrachtet. Zudem verändert sie als Stickstoffsammler nachhaltig die Bodenqualität armer Böden. Um seltene Lebensräume wie Kalkmagerrasen oder Sandtrockenrasen nicht zu gefährden, ist ihr Anbau außerhalb des Waldes seit 2020 genehmigungspflichtig.

Anfahrtsbeschreibung

Von Bamberg kommend über Breitengüßbach fahren. In Breitengüßbach an der Ampelkreuzung rechts Richtung Zückshut. Vor Zückshut links den Zückshuter Berg hinauf, Richtung Hohengüßbach. Links in den Fuhrmannweg einbiegen. Beim Bauernhof links abiegen Richtung Wald fahren. Vor dem Wald eine Parkmöglichkeit suchen (Bitte so Parken, das keine landwirtschaftlichen Fahrzeuge behindert werden)
Rundweg Kellerholz ohne Wandermarkierung. Waldstraße bis zur ersten Abbiegung folgen, dann links einbiegen und vorbei am Waldhäuschen wandern. Sie befinden sich jetzt auf dem Rundweg. An Weggabelungen der Waldstraße stets rechts halten.

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Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet:
    • Fränkischer Keuper und Albvorland
  • Jahresdurchschnitt – Temperatur:
    • 8 – 9 °C
  • Jahresdurchschnitt – Niederschlag:
    • 700 – 750 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwald
  • Ausgangsgestein:
    • Substrate des Rhäts und des Feuerletten
  • Boden:
    • tonig, lehmige Böden mit Sandeinlagen
  • Oberboden:
    • Lehm
  • Unterboden:
    • z.T. schwere Tonschichten
  • Nährstoffversorgung:
    • mittel
  • Wasserversorgung:
    • mäßig frisch
Bestandsbeschreibung

Eichenwald mit Robinie

  • Begründungszeit:
  • Hauptbaumarten:
    • unbekannt
  • Nebenbaumarten:
    • Eiche, Robinie
  • Flächengröße:
    • Hainbuche, Linde, Kirsche, Elsbeere
  • Mischungsform:
    • 30 ha
  • Bewirtschaftungsweise:
    • Dem naturnahen Eichenwald, einzeln beigemischte Robinie, aus Stockausschlag, Wurzelbrut und Samen

Die Elsbeere – Wald auf problematischem Tonboden

ElsbeerenblätterZoombild vorhanden

Elsbeerblätter;
Foto: David Schwarzmann

Eine Stärke der Elsbeere ist die Fähigkeit problematische wechseltrockene Böden zu erschließen. Diese, meist schweren Tone trocknen während des Sommers regelmäßig aus. Um solche Böden zu erschließen benötigen Bäume ein kräftiges Wurzelwachstum.
Wegen des kräftigen Wurzelwachstums der Elsbeere auf schweren Tonböden ist der Wald um Bräunigshof mit einem hohen Anteil natürlich vorkommender Elsbeeren bestockt. Die Hauptbaumart ist die Traubeneiche. Als weitere Mischbaumarten treten Winterlinde, Kiefer, Hainbuche, und Feldahorn hinzu.
Bei näherem Hinsehen finden sich sogar Wildäpfel und Wildbirnen in der Baumartenzusammensetzung. Die Waldgesellschaft ist ein Refugium für selten gewordene Tier- und vor allem Pflanzenarten.

Im Elsbeerenwald bei Bräunigshof

Als Folge des dichten Bodens und dem dadurch eingeschränkten Wurzelwachstum, erreichen die Bäume nur geringe Baumhöhen. Elsbeere und Feldahorn, die Oberhöhen von nur 20 – 25 Metern erreichen, sind hier konkurrenzkräftig genug, um in die obere Baumschicht einzuwachsen.
Pflegeziele
In Folge der zurückliegenden trockenen und heißen Sommer der Jahre 2018 bis 2020 verändert sich die Baumartenzusammensetzung. Buche und Kiefer treten nach Klimaschäden zurück. Feldahorn und Elsbeere rücken in den Vordergrund.
Im Zuge einer Holzeinschlagsmaßnahme wurden stark geschädigte oder abgestorbene Bäume aus dem Waldstück entnommen. Das Kronendach der geringwüchsigen Waldgesellschaft soll sich möglichst schnell und gleichmäßig schließen, um vor einer Verbuschung zu schützen. Ziel ist die Erhaltung der natürlichen, und seltenen Waldgesellschaft mit ihrer bemerkenswerten Baumartenvielfalt.

Warum Elsbeere?

Die Elsbeere ist eine wärmeliebende heimische Laubbaumart mit wertvollem Holz. Sie wächst vom kalkhaltigen Jura bis in das basenreiche Flachland des Keupers hinein.
Die konkurrenzschwache Baumart kommt vor allem in trocken-warmen Eichenwäldern vor. Mit ihrem Herzwurzelsystem vermag sie, ähnlich wie die Traubeneiche, auch schwere, wechseltrockene Tonböden zu erschließen. Für die Elsbeere stellen schwere Tone eine ökologische Nische dar.
Im Klimawald ist die Elsbeere eine risikoarme und wirtschaftliche Alternative, die schon heute ohne Einschränkungen angebaut werden kann.

Weitere Hinweise

Das Ziel, Elsbeeren-Wertholz zu erzeugen, erfordert waldbauliches Fingerspitzengefühl und intensive Pflege. Die größten Gefahren beim Anbau der Elsbeere stellen ihre geringe Konkurrenzkraft, die erhöhte Frostgefahr, sowie stau- und grundwasserbetonte Böden dar. Bei einseitigen Lichtgenuss verlieren Elsbeeren ihre Geradschaftigkeit.
Anfahrtsbeschreibung
Die Autobahn A 73 verlassen Sie bei Möhrendorf (30) und fahren Richtung Bubenreuth.
In Bubenreuth (nach der Bahnunterführung) biegen Sie bei der ersten Kreuzung links in die Scherleshofer Straße Richtung Igelsdorf ab.
Nach dem Sportplatz (auf der linken Seite) kommt auf der rechten Seite ein geschotterter Feldweg.
Dort parken Sie.
Sie folgen den Weg Richtung Wald. Im Wald biegen Sie bei der ersten Abzweigung nach rechts ab.
Nach ca. 200 m kommt ein Schild auf der linken Seite.
Dort beginnt der Weg durch den Elsbeerenwald.

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Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet:
    • Fränkischer Keuper und Albvorland
  • Jahresdurchschnitt-Temperatur:
    • 8,5 – 9 °C
  • Jahresdurchschnitt-Niederschlag
    • 650 – 700 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • Eiche-Hainbuchen-Trockenwald
  • Ausgangsgestein:
    • Substrate des Rhäts und des Feuerletten
    • Tonstein mit Dolomit und Sandsteineinlagerungen
  • Boden:
    • schwerer Tonboden
  • Nährstoffversorgung:
    • gut
  • Wasserversorgung:
    • mäßig frisch bis wechseltrocken
Bestandsbeschreibung

Eichenwald mit hohem Elsbeeren-Anteil

  • Hauptbaumarten:
  • Nebenbaumarten:
    • Eiche, Kiefer, Elsbeere
  • Flächengröße:
    • Linde, Kirsche, Feldahorn, Wildobst
  • Mischungsform:
    • 6 ha
  • Kürzlich erfolgte Eingriffe:
    • Elsbeere flächig vertreten zum Teil als führende Baumart

Edelkastanie – eine klimatolerante Ergänzung

Eßkastanienfrucht Zoombild vorhanden

Esskastanienfrucht;
Foto: Gregor Schießl

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Edelkastanie reicht von Spanien bis in die Balkanstaaten und ist an gleichmäßige, milde Klimabedingungen angepasst. In warmtrockenen und nährstoffarmen Gebieten Bayerns ist die Edelkastanie eine gute, klimatolerante Ergänzung in den bestehenden Wäldern. Sie wächst auf Böden mittlerer Nährstoffversorgung am besten, kommt aber auch mit weniger gut versorgten Böden zurecht.
Die Blüten der Edelkastanie locken Bienen und Hummeln mit einem hohen Nektar- und Pollenangebot. Die essbaren Früchte (Maroni) werden auch gerne vom Wild angenommen. Sie ist verjüngungsfreudig und fruktifiziert früh.

Pflanzung und Pflege

Bei dem ausgewählten Wald des Marktes Igensdorf handelt es sich um eine Aufforstung aus dem Jahr 2008. Die Pflanzfläche von 2000 Quadratmetern mit den Baumarten Spitzahorn, Rotbuche und Edelkastanie wurde durch einen Zaun vor Wildverbiss geschützt.
Mit einer Höhe von über 13 Metern ist die Kultur etwa 2020 aus der Dickungsphase herausgetreten. Die Edelkastanie ist ein sogenannter „Totast-Erhalter“, eine natürliche Astreinigung findet fast nicht statt. Um astfreie Stämme erzielen zu können, muss die Edelkastanie im Alter von ca. 10 bis 15 Jahren von Hand geastet werden.
Einzelne schlechtwüchsige oder vorwüchsige Exemplare wurden bereits entnommen.
Der Bestand verfügt über eine ausreichende Anzahl gut geformter Einzelbäume.
In Zukunft muss den geasteten Bäumen durch Entnahme bedrängender Nachbarbäume ausreichend Standraum gegeben werden.

Warum Edelkastanie?

Die Edelkastanie hat ihren natürlichen Verbreitungsschwerpunkt in Südeuropa. Ihr zerrissenes Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordspanien bis hin zum Schwarzen Meer. Das Anbaugebiet der Edelkastanie vergrößert sich stetig.
Durch die steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen und das wintermilde Klima kann die Edelkastanie auch in Mitteleuropa als potenzielle Mischbaumart gesehen werden. Ihr rasches Wachstum, und das dauerhafte Holz machen sie zu einer anbauwürdigen, wirtschaftlich
interessanten Baumart.

Weitere Hinweise

Wegen der Frostgefahr im örtlichen Wuchsgebiet sollte der Anbau der südeuropäischen Baumart in geschützten Lagen oder unter lichtem Schirm erfolgen. Sie besitzt ein hohes Stockausschlagvermögen, fruktifiziert früh und ist konkurrenzkräftig.
Anfahrtsbeschreibung
Sie fahren von Dachstadt nach Letten.
In Letten biegen Sie links in die Letten (Straßenname) Richtung Bodengrub ab.
In der scharfen Rechtskurve (im Wald) vor Bodengrub suchen Sie sich einen Parkplatz.
Dann gehen Sie gerade aus und biegen rechts in den ersten Forstweg ein.
Dort beginnt aus der linken Seite der Edelkastanienwald.

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Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet:
    • Frankenalb und Oberpfälzer Jura
  • Jahresdurchschnitt-Temperatur:
    • 7,5 – 8,5 °C
  • Jahresdurchschnitt- Niederschlag:
    • 850 – 900 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • zählt zu den Hainsimsen Buchenwäldern, im Übergang zum Waldmeister Buchenwald
  • Ausgangsgestein:
    • Substrate des Doggers
    • Tonstein, Sandstein mit Eisenerzflözen
  • Bodenart:
    • lehmiger Sand des Eisensandsteins
  • Nährstoffversorgung:
    • mäßig
  • Wasserversorgung:
    • gut
Bestandsbeschreibung

Edelkastanien-Jungwald im Mischwald

  • Begründung:
  • Pflanzung von:
    • 2008
  • Flächengröße:
    • 300 Stk. Spitzahorn
  • Pflanzverband:
    • 0,1 ha
  • Mischungsform:
    • 2 m x 1,5 m
  • Anstehende Maßnahmen:
    • Pflanzung im Trupp auf 300 qm

Die Roteichen

RoteichenblätterZoombild vorhanden

Roteichenblätter;
Foto David Schwarzmann

Die Roteiche wird in Mitteleuropa schon seit dem 18. Jahrhundert forstwirtschaftlich angebaut. Die nordamerikanische Baumart ist in ihrer Wuchsleistung den heimischen Eichenarten überlegen. Auf Standorten, die für den Anbau vorgesehen sind, zeigt sie sich in den ersten Jahren mit einem überdurchschnittlichen Wurzelwachstum. So erschließt sie in den ersten Jahren untere Bodenschichten. Auf zumindest anlehmigen Substraten ist sie dank des enormen Wurzelwachstums sehr früh dürretolerant. Begründet durch Saat oder die natürliche Verjüngung kann diese Eigenschaft der Roteiche dem Walderhalt dienen.
Ausgewachsene Roteichen können in der Nähe von Hundshaupten betrachtet werden, oder in der Regnitzsenke bei Strullendorf.

Roteiche in Baumholzstärke - Regnitzsenke

Der ausgewählte Roteichenbestand liegt in der Regnitz-Senke nahe Strullendorf am Main-Donau-Wanderweg. Er ist in privatem Besitz. Die vorherrschenden Baumarten Kiefer und Roteiche wurden ehemals durch Pflanzung künstlich begründet. Der ausgewiesene Roteichenbestand befindet sich im sogenannten Baumholz-Stadium. Ab Brusthöhen-Durchmessern zwischen 20 und 40 Centimetern ist das Höhenwachstum abgeschlossen und die sogenannte Dimensionierungsphase beginnt. Durch die stetige Umlichtung der Wertträger kann der Durchmesserzuwachs angeregt werden.
Eingriffe beschränken sich auf die obere Kronenschicht. Vorherrschende oder beherrschte Bestandsglieder werden entnommen.

Anfahrt

Von der Autobahn (A73) kommend (Ausfahrt Hirschaid) fahren Sie auf die Maximilianstraße Richtung Hirschaid.
Die Maximilianstraße geht dann in die Luitpoldstraße über.
Nach der Überquerung des Main-Donau-Kanal biegen Sie rechts in die Alleestraße ab.
Sie folgen der Alleestraße bis zu der T-Kreuzung am Main-Donau-Kanal.
Sie biegen links in die Werksstraße ein.
Sie folgen der Werksstr. bis zur Brücke, die zum Kraftwerk führt.
Dort suchen sie sich einen Parkplatz.
Sie gehen ca. 50 m auf den Waldweg in süd-westliche Richtung, dort befindet sich der Roteichenbestand.

Lageplan - BayernAtlas Externer Link

Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet :
    • Fränkischer Keuper und Albvorland
  • Jahresdurchschnitt - Temperatur:
    • 8 – 9 °C
  • Jahresdurchschnitt – Niederschläge:
    • 500 – 600 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • Laubholz Mischbestand in der Hartholzaue, mit Roteiche als führende Baumart
  • Ausgangsgestein:
    • Substrate nordbayerischer Terrassenablagerungen
  • Boden :
    • Sand mit geringen Tonanteil
  • Nährstoffversorgung:
    • mittel bis mäßig
  • Wasserversorgung :
    • mäßig frisch bis mäßig trocken
Bestandsbeschreibung

Roteiche im Mischwald als führende Baumart

  • Begründung :
  • Hauptbaumart
    • vor ca. 60 Jahren
  • Nebenbaumarten
    • Roteiche
  • Mittlere Höhe:
    • Kiefer, Buche, Eiche, Kirsche
  • Flächengröße:
    • 25 m
  • Mittlerer Brusthöhendurchmesser:
    • ca. 7 ha
  • Mischungsform
    • 25 cm
  • Anstehende Maßnahmen:
    • auf der gesamten Fläche einzeln beigemischt

Durchforstungsmaßnahme im Altholz - Hundshaupten

Der ausgewählte Altbestand der Roteiche liegt nahe Egloffstein bei Hundshaupten. In dem Mischwald findet sich ein Gruppe Roteichen im Buchenwald. Der tiefgründige Waldboden erlaubt den Anbau der Roteiche auf Kalkgestein.
Der Roteichenbestand im geschätzten Alter von über achtzig Jahren, hat bereits einen mittleren Brusthöhen-Durchmesser von 40 cm. Um den Baumbestand wirtschaftlich nicht zu entwerten darf nur noch mäßig eingegriffen werden, damit die Roteiche keine „Klebeäste“ bildet. Maximal ein Bedränger pro Zukunftsbaum wird im Jahrzehnt entnommen.
Der richtige Zeitpunkt für eine Verjüngung der Roteiche ist abzuwarten. Der Bewuchs des Waldbodens mit Schattlaubgehölzen soll für die Verjüngung der Halblichtbaumart möglichst ausbleiben. Nach dem „Aufschlagen“ der „Rot-Eicheln“ ist der Überhalt für die Verjüngung langsam aufzulösen und der Lichtgenuss sicherzustellen. So kann eine stammzahlreiche Verjüngung mit dem gewünschten Mischbaumartenanteil erreicht werden.

Warum Roteiche?

Die enorme Wuchsleistung der Roteiche macht sie zu einer konkurrenzstarken Baumart. Sie übertrifft mit ihrer Holzproduktion heimische Eichenarten. Als gewinnbringende Option in Mischwäldern sorgt sie für eine Erweiterung des Baumartenportfolios, und zeichnet sich durch einen geringen Pflegeaufwand aus. Sie ist schattentoleranter, spät- und frühfrostresistenter als heimische Vertreter und sorgt für schnellen Dichtschluss im Kronenraum nach Schadereignissen. Ihre artspezifischen Eigenschaften können zur Risikominimierung im Klimawald beitragen.

Weitere Hinweise

Die Roteiche, mit dem stärkeren Wachstum, benötigt im Gegensatz zu den heimischen Eichenarten mehr Wasser. Auf schweren Tonen und stark kalkhaltigen Böden, oder bei Stauwassereinfluss sollten die heimischen Eichen der Roteiche vorgezogen werden.

Anfahrt

Sie fahren von Hundsboden in Richtung Egloffsteinerhüll.
Kurz vor Ortsende (Egloffsteinerhüll) geht eine geteerte Straße nach rechts ab.
Sie biegen aber in den gegenüberliegenden Wirtschaftsweg (nach Norden) ein!
Und folgen den Weg bis zum Wald.
Dort parken Sie.
Gleich im Wald gehen Sie nach rechts und biegen nach ca. 50 Meter nach links zum Wildgatter ab. Auf halber Strecke auf der rechten Seite befinden sich die Roteichen.

Lageplan - BayernAtlas Externer Link

Standörtliche Rahmenbedingungen
  • Wuchsgebiet
    • Frankenalb und Oberpfälzer Jura
  • Jahresdurchschnitt – Temperatur:
    • 7 – 8 °C
  • Jahresdurchschnitt – Niederschlag:
    • 900 – 950 mm
  • Potenziell natürliche Waldgesellschaft:
    • Buchen dominierte Wälder
  • Ausgangsgestein:
    • Substrate des Malms
    • Mergel, Kalk, und Dolomitstein
  • Oberboden:
    • milder Ton
  • Unterboden:
    • Lehmiger Sand
  • Nährstoffversorgung:
    • gut basengesättigt
  • Wasserversorgung:
    • gut
Bestandsbeschreibung
  • Hauptbaumarten:
    • Roteiche, Buche
  • Nebenbaumarten:
    • Fichte, Lärche, Kiefer
  • Flächengröße:
    • 2,6 ha
  • Mischungsform:
    • Gruppe Roteiche im Altholzstadium
  • Anstehende Maßnahmen:
    • Verjüngungsmaßnahme

Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch

Das Betreten der Waldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben.
Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht.
Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).